Im März ging es für mich mit "Kontiki Reisen" auf Studienreise in den hohen Norden. Eigentlich bin ich ja eher der Typ "Sonne, Strand und Meer". Kälte ist eher weniger mein Ding. Ich friere nur schon beim Gedanken an Winter und Schnee. Umso mehr war ich nun gespannt was mich erwartet...
Anfangs März ging es nun also los. Der Edelweiss-Direktflug brachte uns innert kürzester Zeit in eine völlig andere Welt, nach Tromsø. Was soll ich sagen, bereits bei der Ankunft war es mega kalt. Hiilfee...! Die Stadt Tromsø ist wirklich herzig. Nach einem Stadtrundgang und einem leckeren Essen in einem gemütlichen Bistro, ging es für uns ins Scandic Ishavshotel****. Es liegt perfekt und mit Blick auf den Hausberg "Storsteinen". Kaum im Hotel angekommen, erreicht uns auch schon der erste "Nordlicht-Alarm". Der Alarm ist ein einzigartiges Angebot von Kontiki Reisen. Einfach mit dem Handy registrieren und täglich ab ca. 16:00 Uhr Informationen zur Nordlicht-Aktivität erhalten. Wenn ich an den Anblick der Lichter zurück denke, bekomme ich Gänsehaut. Den ersten Abend dort und bereits so ein grosses Glück. Trotz der Kälte standen wir lange draussen und sahen begeistert dem Lichtspektakel zu. Ein Traum ging gerade in Erfüllung.
Der nächste Morgen führte uns zunächst auf den "Storsteinen", wo wir einen atemberaubenden Blick auf Tromsø genossen. Nach einer kleinen Stärkung ging die Reise weiter nach Meistervik in das Malangen Resort****+. Wir waren in einem kleinen Häuschen direkt am Ufer des Fjords untergebracht. Das Wasser des Fjords war so kalt, dass es sogar kleine Eisschollen darin hatte. Das Resort liegt wunderschön, einfach traumhaft. Den Abend liessen wir anschliessend im hoteleigenen "Camp Nikka" ausklingen. Es war richtig urchig, mit Rentierfellen, offenem Cheminée und unglaublich leckerem Essen. Nach der Stärkung machten wir uns auf zu einer "Mondlicht-Schneeschuh-Tour" - ich glaube ich war den Sternen noch nie so nah.
Nach einer erholsamen Nacht ging es am nächsten Tag weiter nach Moen. Das Målselv Mountain Village wartete auf uns. Schnee soweit das Auge reicht und hie und da sahen wir sogar Rentiere am Strassen- oder Waldrand. Es fühlte sich an, als komme gleich der Weihnachtsmann im Schlitten um die nächste Ecke. Einfach wunderschön.
Heute wartete auch eine Husky-Tour auf uns, das wollten wir auf keinen Fall verpassen. Die Hunde freuten sich riesig und waren aufgeregt, dass es gleich losgehen soll. Da ich zuhause selber einen Hund zum knuddeln habe, freute ich mich sehr auf den Ausflug. Als wir aber ankamen, sahen wir, dass die Hunde hier nicht nur zum knuddeln da sind, sonder zum arbeiten. Mir wurde dann doch etwas komisch und ich überlegte mir nicht auf die Tour mitzugehen. Uns wurde dann aber ausführlich erklärt, wie die Hunde hier gehalten werden und leben. Sie sind immer draussen, leben in einer kleinen Holzhütte und an einer Kette, jedoch werden die Hundehalter staatlich kontrolliert. Als ich mir sicher war, dass es den Hunden hier wirklich auch gut geht, ging es für mich zuerst zum Hunde-Knuddeln, bevor dann unsere Tour startete. Die Tour war ein Erlebnis! Sehen Sie selbst im Film :-). Trotz der speziellen Kleidung war es mir, als würden meine Hände und Füsse abfrieren. Bei -16° C und Fahrtwind ist es dann doch nicht mehr ganz so angenehm. Dennoch war die Fahrt viel zu schnell vorbei. Die Hunde und ich hätten gerne noch ein paar weitere Kilometer abgespult. "Tschüss ihr tollen Hunde und bis zum nächsten Mal".
Als wir am Abend zurück ins Hotel kamen, genossen wir erneut ein grandioses Abendessen und fielen anschliessend völlig erledigt ins Bett. Das Handy blieb natürlich auch diese Nacht an, vielleicht sehen wir mit etwas Glück das Nordlicht ja erneut. 02:12 Uhr - NORDLICHT-ALARM! Das Nordlicht war noch viel stärker zu sehen als am ersten Abend, es war unglaublich, unvergesslich und ist kaum in Worte zu fassen. Nach der kurzen Nacht ging es für uns am nächsten Morgen weiter in Richtung Finnsnes. Die MS Finnmarken, ein Hurtigruten-Schiff, wartete auf uns. Wir genossen eine kurze Fahrt von Finnsnes nach Tromsø. Wie sehen die Kabinen aus? Wie viel Platz hat man? Was wird geboten und welche Ausstattung haben die Postschiffe? Ich kann Ihnen sagen, es ist ein Erlebnis! Ich empfehle Ihnen unbedingt ein Teilstück mit den Hurtigruten bei Ihrer nächsten Reise in den hohen Norden einzuplanen. Your browser doesn't support the HTML5 video tag.
Nach Ankunft des Schiffes ging es mit dem Bus in ca. 1.5 Stunden weiter nach Sommarøy, ein altes Fischerdorf im Westen der Gemeinde Tromsø. Hier findet man Ruhe, Natur pur und kaum zu glauben, auch wunderschöne Sandstrände. Bei unser Ankunft im Sommarøy Arctic Hotel machte sich schon das stürmische Wetter der See bemerkbar. Das kann ja heiter werden. Bei einer Tour mit einem Einheimischen durch "sein" Sommarøy sahen wir nicht nur das kleine aber feine Heimatmuseum sonder auch die kleine Kirche, wo man sich nicht nur zum Gottesdienst trifft. Im Anschluss an jede Messe gibt es jeweils Kaffee und Kuchen und den neusten "Klatsch und Tratsch". Ja und falls auf der "Bucket List" noch ein arktischer Schneesturm ist, der wäre nun auch abgehakt. Kaum waren wir mit dem Rundgang fertig, begann es zu stürmen. So stark, dass uns der Schnee quasi quer ins Gesicht traf. Es war kalt, nass und stürmisch. Aber was soll ich sagen? Der Norden hat mich in seinen Bann gezogen und mit seiner Schönheit überrascht. Ich habe mich verliebt in den Norden und werde bestimmt wieder kommen und dann auch länger bleiben.
Vi ses snart i Norge - Kerstin Schindler - März 2019